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Ehrenamtliche verfrachten in kurzer Zeit zwölf Tonnen Lebensmittel in die Tafel-Transporter. Peter Krönung (links) freut sich für die Tafel-Kunden über die Bereicherung des Angebots vor allem mit Tiefgekühltem. „Das ist eher selten bei uns“, so Krönung.FOTO: Reiner Haase
2014-01-08 10:05

Tiefkühlkost bereichert dank Spende Angebot der Tafeln

Wildeshausen. Bis ins Frühjahr hinein können die Tafeln in der Region Tiefgekühltes an ihre Kunden weiter­geben. Die Waren sind Teil einer Zwölf-Tonnen-Lebensmittelspende in Wildeshausen.

Von Reiner Haase

Die Kühlräume der Tafeln in Wildeshausen, Delmenhorst, Twistringen, Cloppenburg, Nordhorn, Lilienthal und Schwanewede sind seit gestern so gut mit Tiefkühlkost gefüllt wie nie zuvor. An die Tafel-Kunden auch in Ganderkesee, Hude und Ahlhorn können in den nächsten Wochen tiefgekühlte Kartoffel-, Gemüse- und Fleischprodukte, Desserts, aber auch ungekühlt haltbare Waren wie Nudeln weitergereicht werden. Sie stammen aus einer Spende des Schweizer Großhändlers „Interaval“ an die Wildeshauser Tafel. „Zwölf Tonnen auf einen Schlag sind für uns allein zuviel. Auch nach dem Teilen mit den befreundeten Tafeln reicht das bis ins Frühjahr“, freut sich Peter Krönung, der Wildeshauser Tafel-Vorsitzende.

Benjamin Heinemann hat den Deal mit Hackfleisch, Karottenwürfeln, Spiralnudeln und anderem Nahrhaftem eingefädelt. Er ist Geschäftsführer der Firma Heinemann Frischdienst, die die Betriebsräume der insolventen Firma Wilkens im Oktober übernommen hat. Mit in der Übernahmemasse: ein Tiefkühllager mit jenen zwölf Tonnen Lebensmitteln, die Wilkens bei „Interaval“ noch bestellt und geliefert bekommen, aber nicht mehr bezahlt hatte.

Für Heinemann war die Partie ein Klotz am Bein. Sein Betrieb verarbeitet ausschließlich frisches Gemüse und Obst zu Salatmischungen für die Gastronomie, Kantinen und andere Großabnehmer. Außerdem fraßen die Kühlaggregate auf Heinemanns Kosten reichlich Strom. „Lebensmittel wegschmeißen kann ich nicht“, bekennt der Geschäftsführer.

Stattdessen mit den Schweizern telefonieren, und schon ist man sich einig, dass „Interaval“ mit den Waren nichts anfangen kann und dass die Tafeln mit dem ehrenamtlichen Verteilen an bedürftige Familien die richtigen Vertriebspartner sind. „Die Tafel ist eine super Einrichtung“, sagt Heinemann.

Kein Wunder, dass ihm die Wildeshauser Tafel schnell als möglicher Empfänger der hängengebliebenen Partie eingefallen ist: „Der Frischdienst Heinemann zählt zu unseren regelmäßigen Spendern“, berichtet Krönung und beobachtet erfreut, wie Kiste auf Kiste im Bauch der Tafel-Transporter verschwindet.

 
 
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